„Nach 10 Uhr morgens brauchst Du eigentlich gar nicht mehr los, da ist es einfach schon zu voll.“ Stöhnt eine Freundin, die auch öfter am Wochenende am Landwehrkanal entlang joggt.
Das stimmt, daher gehe ich auch selten nach 8 Uhr – auf die Piste. Doch vorher ist es angenehm ruhig und man hat das dahin fließende Wasser neben sich fast für sich allein, nur ein paar versprengte Partypeople hängen mühsam an den Böschungen und halten ihre müden Gesichter in die Sonne.
Auf dem Rückweg der Runde ist es schon deutlich voller. Zwei Männer mittleren Alters kommen mir auffällig dynamisch entgegen.
Ich kann meinen Blick nicht abwenden: ihre runden, jedoch knackig wirkenden Oberkörper sind nackt, glänzend und nahtlos orange-braun.
Sie haben einen perfekt aufeinander abgestimmten Rhythmus, sie schwingen, springen, schweben kraftvoll bei jedem Schritt.
Sie scheinen Blicke wie den meinen gewöhnt: der mir Nähere hebt seine Hand zum ‚high five‘ – ich schlage ab.