Gestern hat mich so ’ne aufgemotzte Karre beim Überholen mit 70 Sachen in ’ner 30er Zone auf meinem Bike fast umgemäht.
Empört bin ich an der nächsten Ampel an das offene Fenster und heraus dröhnte diese orientalische Schmachtfetzerei, als wäre der Geliebte der Sängerin vor ihren Augen gerade leibhaftig aufgespießt worden. Der völlig apathisch und verzweifelt wirkende junge Fahrer mit rötlichen Locken zündete sich gerade eine Zigarette an. Er hatte es gar nicht mitbekommen, wen er alles bei seinem Durchheizen durch das sommerliche Kreuzberg gerade fast getötet hatte.

Ich wette, dieser wegen versuchten Mordes an sämtlichen Fahrradfahrern dieser Stadt gesuchte Vollpfosten hält sich selbst auf die seine Weise für unsäglich romantisch.
Lehrt uns nicht die (Liebes-) Geschichte, dass Romantik und Brutalität verdammt nah aneinander liegen?