… am WE beim aktuellen Lindner-Bashing:

„Dämlicher Porsche-Fahrer…“, brummelt er.
„… und Rolex-Träger.“ Pruste ich.
„Rolex‘ sind nur für Prolls.“
„Also die Armbänder sind schon schön verarbeitet. Geschmeidig.“
„Quatsch. Wer Geld hat und im besten Falle Stil, trägt Patek Philippe.“
„Aha… tatsächlich… ich erinnere mich an eine Frau aus so einem Reichen-Studio, in dem ich mal gearbeitet habe. Ich sagte ihr, dass ich ihre Uhr sehr bewunderte. Sie fasste sich verlegen an’s Handgelenk: Ach, meine Patek Philippe… die trage ich eigentlich nur zur Gartenarbeit.“
„Na, dann war das eine Alte. Die Neueren kosten 6-stellig. Wegen den Tourbillons. Manche haben sogar zwei drin. So ein Uhrmacher arbeitet da teilweise ein Jahr dran.“

Ich google nach Patek Philippe – und reiße die Augen auf: da stehen Preise von 140.000,- bis 2,5 Millionen Euro.
Ich denke an den Griff an das Handgelenk. Und die Gartenarbeit.

Eine andere Geschichte, die sie mir damals erzählte: sie wollte mit ihrem Mann mit der Queen Mary von irgendwo in Norddeutschland über den Atlantik nach New York schippern. Sie standen an dem damaligen Flughafen Tegel in dem Café vor den Anzeigetafeln an einem Stehtisch und plötzlich war ihre Handtasche mit Schmuck im Wert von 25.000,- Euro weg. Und die Haustürschlüssel. Auf jeden Fall haben sie die Queen Mary alleine abfahren und ihre Türschlösser zu Hause austauschen lassen.
„Schön doof.“ Grummelt er.
„Naja, der Schmuck wird ja versichert gewesen sein.“
„Nee, unterwegs ist Schmuck nie versichert.“
„Oha…“

Wie sich der Blick auf Realitäten mit ihren Ausformungen noch Jahre später verändern kann.
Alles wegen dem Proll Lindner.