Gestern Mittag in Charlottenburg unter einer S-Bahn-Brücke: eine zusammengeklappte Matratze, akkurat abgedeckt mit zwei oder drei Wolldecken, die obere schwarz-weiß kariert, die darunter bräunlich orange, ein Kissen ohne Bezug an die Mauer drapiert. Darauf ein kleiner Stoff-Bär.

Neben der Matratze ein ordentlich verstauter Hackenporsche, fast liebevoll verpackt mit einer Plane und bunten Bändern. Der oder die Besitzerin jener Schätze scheint nicht in der Nähe zu sein.

Um mich herum Menschen mit Telefonen am Ohr, Gesichter hinter Glasscheiben vor ihren Bildschirmen, im Gespräch mit anderen Hemdenträgern mit Armen vor dem Bauch.

Ich drehe ich mich, doch niemand ist zu entdecken, welcher zu dem gemachten Bett gehört. Und dann taucht auch schon dieses Unbehagen auf, diesem Menschen begegnen zu können, welcher seinen Teddy so achtsam liegen lässt. Jenes drohende Gefühl, welches mich mit allen um mich herum an diesem Ort gemein macht.